Strategie- und Zukunftsprozess

Vom Wettbewerb der Visionen zu den Agrarsystemen der Zukunft

Aufgrund der vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Agrarsysteme heute stehen, werden neue und alternative Wege für eine nachhaltige und resiliente Agrarproduktion nötig sein. Doch wie müssen Agrarsysteme gestaltet sein, damit sie den komplexen Herausforderungen adäquat begegnen? Um die relevanten Forschungs- und Innovationsfelder am Standort Deutschland zu identifizieren, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2015 den Grundstein für die Zukunft gelegt und den „Zukunftsprozess Agrarsysteme – Ideen und Strategien für eine lebenswerte Zukunft“ ins Leben gerufen. 

In einem offenen „Wettbewerb der Visionen“ waren Vertreter*innen aus Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Politik und Verbänden eingeladen, Ideen und Zukunftsbilder für die Agrarsysteme der Zukunft einzubringen. Insgesamt 96 visionäre Zukunftsbilder wurden so eingereicht und im Rahmen eines Kreativworkshops im September 2015 mit über 100 Teilnehmenden mittels Design Thinking diskutiert und weiterentwickelt.

Die aus dem „Wettbewerb der Visionen“ und dem Kreativworkshop gewonnenen Erkenntnisse bildeten die Grundlage für die Entwicklung der Mitte 2016 veröffentlichten BMBF-Fördermaßnahme „Agrarsysteme der Zukunft“. Aus 117 eingereichten Ideenskizzen wurden im Verlauf eines mehrstufigen Auswahlverfahrens 40 Ideenskizzen von einem internationalen Gutachtergremium zur Förderung einer sechsmonatigen Konzeptphase vorgeschlagen. Nach Abschluss der Konzeptphase (September 2017 – Februar 2018) wurden im Mai 2018 acht exzellente Forschungskonsortien von einem internationalen Gutachtergremium zur Förderung vorgeschlagen.

In der ersten Jahreshälfte 2019 haben die acht ausgewählten und vom BMBF bis zu fünf Jahre geförderten inter- und transdisziplinären Konsortien ihre Arbeit für die Agrarproduktion der Zukunft aufgenommen. In ihren visionären Projekten verfolgen sie dabei auch unkonventionelle Ansätze, um den Herausforderungen, vor denen die Agrarsysteme stehen, gerecht zu werden.